21. September 2020 Josef Mirkhel

Schwerpunkt Zieldefinition: Stecken Sie vor der Einführung von BI die richtigen Ziele ab

Frederik Spang

Autor: Frederik Spang

Bei der Einführung einer Business Intelligence Lösung geht es vorrangig darum, vorliegende Daten neu zu interpretieren, um mit diesen Erkenntnissen optimale Managemententscheidungen treffen zu können. Umso wichtiger ist es, noch vor der Einführung die Ziele genau zu definieren. Welche Perspektiven es zu berücksichtigen gilt, klären wir jetzt. 

 „Viele BI-Projekte sind ungesteuert und nicht an den Unternehmensinteressen ausgerichtet. Sie sind abteilungsbezogen, entstehen aus einer Reihe von Einzelprojekten und werden nur von ausgewählten Nutzern bedient. Die Gefahr besteht, dass jede Gruppe ihre eigenen Interessen verfolgt und die ganzheitliche Sicht verloren geht.

So wollen CIOs beispielsweise mit BI vor allem eine Infrastruktur schaffen, die die Organisation und das Geschäftsmodell unterstützt. Finanzvorstände verlangen hingegen Instrumente und Funktionen zur Unternehmenssteuerung. Fachabteilungen wiederum interessierten sich in erster Linie für analytische Anwendungen, die ihnen bei ihrer täglichen Arbeit helfen. Im Extremfall dienen BI-Lösungen gar nur dem Kennzahlen-Reporting, aber nicht als Grundlage strategischer Entscheidungen.“ (Quelle: https://www.tecchannel.de/a/business-intelligence-teil-7-erfolgreiche-strategien-fuer-die-einfuehrung,1748720)

Wir unterscheiden folgende Ziele, die bei der Einführung einer BI Lösung betrachtet werden müssen: 

 

 

Fachliche Ziele: Fokus auf Inhalte und deren Bereitstellung

Formulieren Sie die Ziele aus der Anwendersicht. Mögliche Ziele sind die Etablierung einer Datenkultur im Unternehmen, Reduktion der manuellen Arbeit bei der Aufbereitung und Analyse von relevanten Unternehmensdaten oder die Standardisierung der Steuerungsgrößen im Unternehmen.

Organisatorische Ziele: Fokus auf die langfristige Organisation der BI im Unternehmen 

Beispiele sind die Zusammenarbeit zwischen Fachbereich, IT und ggf. Dienstleister, aber auch Verkürzung von Entwicklungszyklen oder das Outsourcing definierter BI-Leistungen.

Architektonische Ziele: Fokus auf die technische Verwertbarkeit von Informationen sowie Integrations- und Standardisierungsbestreben 

Beispiele sind der Aufbau eines unternehmensweiten Data Warehouses, die Schaffung fachbereichsübergreifender Datenmodelle oder die Reduktion des SW-Portfolios durch Konzentration auf weniger Anbieter.

Technologische Ziele: Verbesserung der Performance, Formulierung einer Systemumgebung 

Beispiele sind Einführung von In-Memory Lösungen, alternative Storage-Konzepte oder Erweiterung um Real-Time-Auswertungen. Wir empfehlen den Fokus zunächst auf die fachlichen Ziele und damit auf die Inhalte zu lenken. Es ist nicht das BI-Projekt, welches Nutzen stiftet, sondern die umgesetzten Anwendungsfälle. Dies bedeutet, früh den Fokus auf die Definition relevanter Anwendungsfälle zu legen und diese entsprechend zu priorisieren. 

Zur Erarbeitung der Anwendungsfälle bieten sich Workshops mit den Fachabteilungen an. Die Mitarbeiter aus den Abteilungen sind gefordert alle Tätigkeiten aufzulisten, die eine eigenständige Datenaufbereitung erfordern. Es bietet sich dann eine Priorisierung nach Zeiteinsparung und Umsetzungsaufwand an. So identifizieren Sie die Anwendungsfälle, die sich schnell und mit einem hohen „Return on Time“ umsetzen lassen. Schnelle Umsetzung bedeutet: Schnell handfeste Ergebnisse und somit ein gutes Gefühl für die weiteren Themen zu erhalten.

Sprechen Sie uns hierzu gerne an


Titelfoto: Joshua Ness / Unsplash

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